Blitzschutz auf Yachten ist aus meiner Sicht eines der am meisten vernachlässigten Themen, wenn es um Sicherheit geht. Die Schadenfälle nehmen sowohl in der Anzahl als auch im Ausmaß stetig zu. Für alle Yachten, die nicht überdacht in einer Halle überwintern, ist der Blitzschutz dabei ein wichtiges Thema. 

Ist die Yacht bereits mit einem Blitzschutzsystem ausgestattet, so müssen an Land die zur Erdung genutzten Teile des Rumpfes auch wieder gut leitend mit der Erde verbunden werden! Hierzu kann der metallene Lagerbock genutzt werden, oder es wird ein ausreichend großer Erdnagel eingeschlagen. Aus meinen vielen Gutachten weiß ich: Die meisten Boote sind nicht mit einem Blitzschutz ausgestattet. Üblicherweise wird an Land daher der Anker abgelassen. Hat dieser guten Kontakt zum Boden, besteht wenigstens die Chance, dass der Blitz über Vorstag bzw. Reling und die Ankerkette abgeleitet wird. Soll die Yacht im Wasser überwintern, ist sie oft eine von wenigen im großen Hafenbecken, womit das Einschlagsrisiko steigt. Die Wintermonate zählen zwar nicht zu den Blitzschwerpunkten, dennoch sollte über die Nachrüstung eines Blitzschutzes nachgedacht werden. Denn die meisten Blitzschäden bleiben oft unbemerkt oder werden in Gfk fälschlicherweise für Osmoseschäden gehalten. Je nach Austrittspunkt des Blitzes und Schadensumfang führen derart versteckte Beschädigungen oft zum Sinken der Yacht am Liegeplatz.



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