Jeden Herbst wird der Mast für das Winterlager gelegt. Wirklich? Warum machen wir das in Deutschland so und wer macht es anders? Wer international schon einmal eine Marina besucht hat weiß, im Mittelmeerraum, in der Karibik, eigentlich weltweit und inzwischen auch in den Niederlanden und Dänemark kommen die Schiffe vermehrt mit stehenden Masten an Land. In Deutschland ist dies zumeist verboten, meist mit einem Verweis auf die Windlast. In der Karibik fordern die Versicherungen während der Hurrikansaison ebenfalls gelegte Masten. Wird das Schiff an Land aber vernünftig aufgebockt und die Kräfte vom Rumpf ordentlich in die Böcke weitergeleitet, spricht rein objektiv aber nichts gegen einen stehenden Mast im Winter. Aus meiner Sicht wäre diese Variante sogar zu bevorzugen, denn viele Rigg Schäden entstehen beim Auf- und Abriggen. Wenn der Mast aber nunmal runter muss, sollte die Gelegenheit genutzt werden, um das Rigg vernünftig durchzuchecken! Auch hier gilt wie bei den Segeln, wer sich zuerst bei den Riggern meldet, kann im Frühjahr auch pünktlich wieder den Mast stellen. Das Mastlegen an sich ist bei jedem Schiff sehr individuell, aber vor allem bei sehr langen, sehr schweren und an Deck stehenden Masten ist Vorsicht geboten. Der Kran sollte immer über dem Schwerpunkt des Mastes angeschlagen werden, auch wenn aufgrund der Salinge dafür jemand ins Rigg muss. Eine Markierung des Schwerpunktes ist hierbei sehr hilfreich. Denn gerade bei langen, durchgesteckten Masten ist oft die Hubhöhe des Krans etwas knapp, sodass auch nicht einfach zu hoch angeschlagen werden kann. Zur Sicherheit kann immer ein Fall noch im Pit eingefädelt bleiben, um den Mast von unten kontrolliert mitzufieren. Wie das Mastlegen für euer Rigg und euren Kran individuell aussehen kann, erkläre ich euch gern in einer persönlichen Beratung. Das Wichtigste für alle, nicht aus der Ruhe bringen lassen!

Ihr habt Fragen oder Ideen zu dem Thema? Schreibt mir gerne!